Konzeption

Ziele:

  • Weiterentwicklung des naturwissenschaftlichen Unterrichts: Aktuelle Themen der Naturwissenschaften und der Technik sollen adaptiert werden, so dass sie den Basisunterricht ergänzen können.
  • Fortbildungsveranstaltungen werden angeboten: Zu neuen, wie auch zu Themen, für die sich in der kollegialen Diskussion Bedarf zeigt.
  • Schaffung von Schnittstellen zur Kooperation mit außerschulischen Partnern wie Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Industrie.
  • Förderung von besonders interessierten und begabten Jugendlichen


Ausgangslage:


Lehrerinnen und Lehrer setzen die Erkenntnisse, die sie in Fortbildungsveranstaltungen erworben haben - insbesondere zum experimentellen Arbeiten, Projektunterricht oder zu aktuellen Forschungsthemen - oft nur zögernd im Schulalltag um. Gründe hierfür liegen beispielsweise in der Ausstattung der Schulen, organisatorischen Schwierigkeiten, der eigenen Unsicherheit im experimentellen Arbeiten oder der fehlenden Möglichkeit, entstandene Fragen zu klären. Für den einzelnen Lehrenden ist es aufwendig, aktuelle Forschungsthemen oder entsprechende Experimente für den eigenen Unterricht aufzubereiten. Technisches Know how, Fachkenntnisse oder der Zeitaufwand limitieren dies.

 

Im Unterricht wird daher meist auf gängige, oft für die Schule konstruierten Sachverhalte oder nicht mehr aktuelle Versuche zurückgegriffen; Alltagsbezug sowie aktuelle und authentische Beispiele könnten die Motivation steigern. Außerschulische Bildungsangebote, wie sie von Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder der Industrie angeboten werden, haben oftmals keine konkrete Anbindung an die Schule. Die Arbeit in außerschulischen Projekten bleibt oft ein einmaliges Ereignis, Ergebnisse und Erkenntnisse werden typischerweise in die Schule nicht verarbeitet. Die Schulen wie auch die Jugendlichen sind über die außerschulischen Bildungsangebote oft nur unzureichend informiert; besonders die Förderung von besonders interessierten und begabten Jugendlichen bleibt daher oft zufällig. Die Nachhaltigkeit des außerschulischen Bildungsangebots wird dadurch eingeschränkt.


Stützpunktschulen als Kompetenzzentren

1. Weiterentwicklung des naturwissenschaftlichen Unterrichts


Besonders fortgebildete Lehrerinnen und Lehrer adaptieren zusammen mit Partnern aus Wissenschaft oder Industrie aktuelle Themen oder Methoden, so dass sie den Basisunterricht ergänzen, den die Bildungspläne vorgeben. Mit Unterstützung der Wissenschaftler erarbeiten sie Material und konkrete, erprobte Anwendungsbeispiele für den täglichen Unterricht. Ziel ist es, nach Möglichkeit sich nicht an konstruierten Beispielen sondern an wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Themen zu orientieren. Einer der Schwerpunkte sollen naturwissenschaftliche Arbeitstechniken und Methoden sein. So ist vorgesehen den Kolleginnen und Kollegen ein Praktikum anzubieten, das möglichst optimal den Unterricht unterstützt, üblicherweise jedoch an den Schulen nicht durchgeführt werden kann, da die Geräte und das spezielle Know how nicht zur Verfügung stehen.

2. Fortbildung und Beratung der Kolleginnen und Kollegen der Nachbarschulen


In regionalen Fortbildungen werden die Lehrerinnen und Lehrer der Nachbarschulen mit den erarbeiteten Konzepten, Materialien oder Methoden vertraut gemacht. Die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe unterstützen dabei. Angeboten wird darüber hinaus eine kontinuierliche Hilfestellung zur fachlichen und praktischen Unterrichtsvorbereitung.

3. Kurse für Schülerinnen und Schüler der Nachbarschulen


Klassen oder Kursen der Nachbarschulen können aufwendigere Experimente oder Projekte an der Stützpunktschule durchführen. Der jeweilige Kurs- oder Fachlehrer vermittelt in seinem Unterricht vorbereitend die theoretischen Grundlagen und übernimmt die Nacharbeit.

 

Die an den Stützpunktschulen erarbeiteten Unterrichtskonzepte und -materialien unterstützen dabei. Aktualität zu erreichen und konstruierte Lernsituationen zu vermeiden, erfordert den Dialog mit Partnern der Hochschulen und der Industrie.

 

Initiiert wird dadurch auch eine Diskussion mit den 'Abnehmern' schulischer Bildung, eine wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Ausbildung in der Schule. Stabile persönliche Kontakte erleichtern solche Kooperationen. An den Stützpunktschulen arbeiten daher Teams aus mindestens zwei Lehrenden zusammen, um die Kontinuität auch bei personellen Veränderungen sicher zu stellen. Definierte Schnittstellen zur Zusammenarbeit können auch für den Anbieter außerschulischen Bildungsaktivitäten gewinnbringend sein.

 

Die Akzeptanz des Angebots und die Nachhaltigkeit der Aktivitäten werden gesteigert, indem eine Verzahnung mit dem Unterricht entsteht und das außerschulische Angebot von den Jugendlichen als Ergänzung zur Schule und weiteres Betätigungsfeld für besondere Interessen oder Begabungen wahrgenommen wird. Die Arbeit in außerschulischen Projekten wird in der Schule weiter verarbeitet.

 

Die Schulen wie auch die Jugendlichen werden über die außerschulischen Bildungsangebote gut informiert, sie können die für sie relevanten Angebote nutzen. Industriepartner können über diese Schnittstelle zu Teilhabern an einem Basispunkt der Bildungskette werden.

 

Von den Jugendlichen, ihren Eltern und der Öffentlichkeit wird das Engagement der Partner für Bildung und den Standort wahrgenommen, sie erhalten Einblick in das Arbeits- und Produktprofil des Unternehmens.

4. Förderung von besonders interessierten und begabten Jugendlichen


Die Stützpunktschulen sind Kompetenzzentren der modernen Biologie und verfolgen haben das Ziel Jugendliche für Themen der angewandten Biologie zu begeistern sowie ihre persönlichen Kompetenzen zu fördern. Daher werden interessierte und besonders begabte Schülerinnen und Schüler zu Schülermentoren ausgebildet, welche in den Laborbetrieb der Stützpunktschulen durch eigenverantwortliche Durchführung von Praktikumsmodulen fest eingebunden sind.

 

Die Ausbildung erfolgt am KIT (Karlsruher Institut für Technologie) sowie am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Karlsruhe. Vermittelt werden Sach-, Personal- und Sozialkompetenz. Ein jährlich stattfindender Schülerkongress erweitert den Kompetenzerwerb und dient auch der konkreten Berufsorientierung für die Schülermentorinnen und Mentoren.